İlker Çatak - Filme zu machen, das ist Heilung

Regisseur İlker Çatak im Dialog mit Daniel Pook von Short Talks / Foto © Daniel Pook, Short-Talks.de (2024)
Regisseur İlker Çatak (Das Lehrerzimmer) weiß seit früher Jugend, dass er gar nichts anderes als Filme machen möchte - obwohl dies lange weder Erfolg noch Wohlstand brachte. Im Interview mit uns blickt er auf diese für ihn nicht immer einfach Zeit zurück. Er erklärt auch, wie sich seine Perspektive auf Kurzfilme verändert hat und warum er glaubt, dass Filmemachen, aber auch Film an sich, uns Menschen nachhaltig verändern kann.

Obwohl İlker Çatak in Berlin geboren wurde und dort immer noch lebt, schon seit jeher viele Kurzfilme gedreht hat, ist er selber nie bei den Berlinale Shorts im Wettbewerb gewesen. Wie er uns beim Festival 2024 im Interview erzählt hat, dauerte es ohnehin eine ganze Weile, zahlreiche kaum beachtete Filme und dafür ausgegebenes Geld, ehe er als Regisseur Beachtung fand.

Die kam dann immerhin am Fließband, wovon besonders seine Kurzfilme Sadakat und Wo Wir Sind zeugen. Mit jenen konnte er 2013 und 2014 aufeinanderfolgend den renommierten Max-Ophüls-Kurzfilmpreis gewinnen und wurde mit beiden auch für den Studenten-Oscar der Academy of Motion Picture Arts & Science nominiert. Im zweiten Anlauf hat er diesen mit Sadakar sogar in Gold gewonnen. 

Seine anschließenden Langfilme erhielten ebenso Auszeichnungen und durchweg Kritikerlob, wobei vor allem Das Lehrerzimmer als bisheriger Höhepunkt von Çataks Kinokarriere hervorragt. Nachdem das facettenreiche Schuldrama mit gesellschaftskritischen Interpretationsebenen 2023 mehrfach auf der Berlinale geehrt wurde und beim Deutschen Filmpreis gleich in fünf Kategorieren, darunter Beste Regie und Bester Film, als Gewinner hervorging, folgte im Jahr darauf die Oscar-Nominierung als Bester Internationaler Film.  

In unserem Interview auf der Berlinale 2024, wo İlker Çatak als Juror der Kurzfilmsektion nur Wochen vor der Oscar-Verleihung selber Preise vergeben durfte, gibt er uns sehr persönliche Einblicke in die schwere Zeit, bevor er mit Filmen Beachtung fand. Über das lange Immer-wieder-versuchen, nie den Glauben an sich selbst zu verlieren, das viele Scheitern, das Unverständnis seiner Eltern, aber auch die heilende Kraft des Films an sich für ihn als Mensch und Künstler.




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