Auf den spontanen Entschluss hin, sich mal die Kurzfilme auf der Berlinale anzusehen, folgte der ebenso spontane Entschluss, ein eigenes Kurzfilmprojekt über die Regisseure der Berlinale Shorts ins Leben zu rufen. Der zündende Gedanke dazu kam meinem Kollegen Lucien Noé und mir noch im Kinosessel direkt nach der Vorführung von David O'Reillys "RGB XYZ", der später bei der Preisverleihung der Sektion mit einem "Special Mention" geehrt werden würde. Lucien und ich lernten uns im Mai 2007 eher zufällig auf der New York Film Academy kennen, waren und sind also selber junge Filmschaffende. Vor diesem Hintergrund waren wir beide an einem Gespräch mit David interessiert, dessen origineller Animationsfilm uns mit viel Witz und Mut zum Ungewöhnlichen begeistert hatte. Am Ausgang des Kinosaals ergriffen wir die Chance, "Berlinale Shorts"-Kuratorin Maike Mia Höhne abzufangen und ihr zuerst einmal zum tollen Programm ihrer Sektion zu gratulieren, dann aber natürlich auch nach Interviewmöglichkeiten und Kontaktaufnahme mit David O'Reilly zu fragen.![]() |
| David O'Reilly / 2008 |
Im Nachhinein betrachtet ist es allerdings auch genau diese Spontanität und die improvisierte Herangehensweise, welche Short Talks in unseren Augen schon 2008 zu etwas ganz besonderem gemacht hat - womit auch der Stil und das Ambiente der darauffolgenden Ausgaben bereits wesentlich vorgeprägt wurde. Und so behält der Debütfilm, trotz all der verbesserten Technik seiner Nachfolger, nach wie vor einen ganz speziellen Platz in unseren Herzen. Er stellt die Geburt eines "Spirits" dar, der Short Talks bis heute ausmacht.
