2010 - Das große Jubiläum

Im Jahre 2010 ist Short Talks nicht nur zu einer waschechten Trilogie gereift, auch die Berlinale an und für sich hatte großes zu feiern. Zum nunmehr 60. Mal wurden die Internationalen Filmfestspiele Berlin ausgetragen, was schon Wochen vorher auf Plakaten in der ganzen Stadt kaum zu überlesen war. Lucien Noé, der neu zum Team gestoßene James Aman Berdimurat und ich sahen uns bei unserem vielen Hin und Her zwischen Kino, Interviews und unserer heimischen Zentrale in der Pfalzburger Straße allerdings noch viel öfter mit großen Schneemassen auf allen Straßen und Wegen konfrontiert. Ja, was 2009 noch ein erwähnenswertes Ereignis einer einzelnen Nacht war, stellte während der Berlinale 2010 den kalten Alltag dar. Kazik Radwanski und Daniel Montgomery (waren beide erneut mit einem Kurzfilm im Wettbewerb vertreten) scherzten vielsagend, sie würden sich im verschneiten Berlin wie in ihrer kanadischen Heimat vorkommen. Bloß, dass man da täglich die Gehwege freischaufeln würde...

... und 2009 fiel dann der Schnee!

Schon bei der zweiten Auflage von Short Talks sah sich das Team mit größeren Umstellungen konfrontiert, nicht nur was die Technik angeht. Da Lucien mit dem Dreh einer aufwendigeren Dokumentation in Singapur betraut war und deswegen dieses Mal nicht zur Berlinale kommen konnte, lag es 2009 an mir alleine, das Projekt erneut auf die Beine zu stellen. Glücklicherweise sorgte die Erfahrung des Vorjahres zusammen mit der erneut hervorragenden Unterstützung von Maike, Nicole Stecker (Assistenz) und dem restlichen Team der Berlinale Shorts dafür, dass sich diese Aufgabe als gar nicht mal so große Hürde herausstellte wie vorab vermutet bzw. befürchtet. Vom ersten Tag an waren alle Kontaktdaten der Regisseure und auch einiger Schauspieler parat, viele der späteren Drehorte konnten vorweg eingeplant werden und die Investition in die Allrounder-Cam XH-A1 von Canon sorgte auch bei komplizierteren Aufnahmebedingungen aus der Hüfte heraus für ansprechende HD-Bilder, ohne das improvisierte Flair des original Short Talks von 2008 zunichte zu machen.

Die erste Klappe fiel 2008...

Auf den spontanen Entschluss hin, sich mal die Kurzfilme auf der Berlinale anzusehen, folgte der ebenso spontane Entschluss, ein eigenes Kurzfilmprojekt über die Regisseure der Berlinale Shorts ins Leben zu rufen. Der zündende Gedanke dazu kam meinem Kollegen Lucien Noé und mir noch im Kinosessel direkt nach der Vorführung von David O'Reillys "RGB XYZ", der später bei der Preisverleihung der Sektion mit einem "Special Mention" geehrt werden würde. Lucien und ich lernten uns im Mai 2007 eher zufällig auf der New York Film Academy kennen, waren und sind also selber junge Filmschaffende. Vor diesem Hintergrund waren wir beide an einem Gespräch mit David interessiert, dessen origineller Animationsfilm uns mit viel Witz und Mut zum Ungewöhnlichen begeistert hatte. Am Ausgang des Kinosaals ergriffen wir die Chance, "Berlinale Shorts"-Kuratorin Maike Mia Höhne abzufangen und ihr zuerst einmal zum tollen Programm ihrer Sektion zu gratulieren, dann aber natürlich auch nach Interviewmöglichkeiten und Kontaktaufnahme mit David O'Reilly zu fragen.

Herzlich willkommen zur großen Premiere!

Während das Team der Berlinale Shorts spätestens seit Anfang diesen Monats wieder in der heißen Phase steckt, all die internationalen Kurzfilm-Einsendungen fürs Programm 2011 auszuwerten, sind auch wir von Short Talks mit der Vorbereitung fürs kommende Festival beschäftigt. Für uns bedeutet das aber erst mal, unser kleines Projekt noch ein wenig bekannter zu machen und die "Short Talks"-Ausgaben der vorherigen Jahre an ein größeres Publikum heranzutragen.